66. Tribologie-Fachtagung – 29. September bis 1. Oktober 2025 in Wernigerode
Rückblick
Die 66. Tribologie-Fachtagung fand erstmals in Wernigerode statt und zog mit 230 Teilnehmern ein breites Fachpublikum an.
Nach der Eröffnung durch den Vorstandsvorsitzenden der GfT wurden in der Plenarveranstaltung zentrale Forschungsprogramme der Tribologie vorgestellt, darunter das BMWE-Forschungsfeld Tribologie, das DFG-Schwerpunktprogramm SPP2074 sowie das Sino-German Mobility Program. Die Vielfalt des Fachgebiets spiegelte sich in den Plenarvorträgen zu polymeren Oberflächen, Additivwechselwirkungen und tribologischen Alltagsphänomenen wider.
Plenarvorträge
Ein wichtiger Teil der jährlichen Tribologie-Fachtagung sind eigene Sessions zu Forschungsprogrammen im Bereich der Tribologie. Um deren Bedeutung hervorzuheben, wurden diese zu Beginn der Plenarveranstaltung von deren Leitern vorgestellt:
- Thomas Lohner, TU München, FZG: Das BMWE-Forschungsfeld Tribologie
- Bernd Sauer, RPTU Kaiserslautern, MEGT: Abschlusskolloquium zum DFG Schwerpunktprogramm SPP2074 „Fluidfreie Schmiersysteme mit hoher mechanischer Belastung“
- Gerhard Poll, Leibnitz Universität Hannover, IMKT: Das Sino-German Mobility Program
Wie vielfältig das Fachgebiet Tribologie ist, zeigten die weiteren Plenarvorträge am Montag:
- Susanne Fritz, FILK Freiberg Institute gGmbH: Gripoptimierung weicher Polymeroberflächen am Beispiel des Handballs
- Merle Reimers, RWTH Aachen, MSE: Analyse der Additiv - wechselwirkungen zur Verbesserung des Verschleiß- und Korrosionsschutzes in ölgeschmierten Wälzlagern
- Nicholas Spencer, ETH Zürich: Tribologische Aspekte des Weingenusses
TriboSlam
Ein Highlight zum Ausklang des ersten Tages war wieder der beliebte TriboSlam. In Vorträgen von jeweils 6 min gaben die Teilnehmenden heitere Einblicke in die vielfältige Welt der Tribologie. Moderiert wurde der TriboSlam von Victoria Schröder und Niklas Bauer.
Gewinner in diesem Jahr war Martin Strangfeld vom FILK Freiberg mit seinem humorvoll vorgetragenen Beitrag „Knarz – ein tribologisches Gedicht“
Die weiteren Teilnehmer:
- Boris Brodmann, Optosurf GmbH: Tribology meets Cosmology- or a brief history of friction and wear
- Thomas Litters Fuchs Lubricants Germany: Tanztribologie - Jeder kann tanzen, es kommt nur auf die richtige Reibung an!
- Erik Schuster, Fuchs Lubricants Germany: Katastrophen Tribologie - Der Pumpeinsatz
- Christoph Wincierz, HCP Sense: Es ist heiß, stinkt und macht Krach – mehr Öl
- Felix Zak, Optimol Instruments Prüftechnik: GfT, Tribologe lässt grüßen, Kommunikation, um verstanden zu werden
Fachvorträge
Das weitere Programm bot 53 Vorträge aus nahezu allen Gebieten der Tribologie. Dazu kamen separat organisierte Sessions zu Wechselwirkung von Additiven mit Metalloberflächen, Tribologischer Standardisierung und Vorträgen aus dem BMWE-Forschungsfeld Tribologie. Außerdem gab es einen durchgehend englischsprachigen Workshop zum Chinesisch-Deutschen Mobilitätprogramm mit 12 Vorträgen. Das Abschlusskolloquium zum DFG-Schwerpunktprogramm 2074 „Fluidfreie Schmiersysteme mit hoher mechanischer Belastung“ fand ebenfalls auf der Tribologie Fachtagung statt. Insgesamt umfasste das Programm 98 Vorträge.
Abschlussveranstaltung
Besonders interessant wurde es nochmal auf der Abschlussveranstaltung am Mittwoch
- mit der Verleihung des Preises “Tribologie ist überall” an
Zita Tappeiner und Amos Merkel, RWTH Aachen, ifas
für einen Beitrag für die Sendung mit der Maus:
„Wieso rutscht man auf einer Bananenschale aus?“
- sowie mit dem Vortrag von
Matthias Scherge, Fraunhofer IWM, Freiburg
Von Tribo, Sport und PR
Auszeichnungen und Preise
im Rahmen der Tagung wurden folgende Auszeichnungen und Preise verliehen:
Georg-Vogelpohl-Ehrenzeichen
für Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Tribologie verdient gemacht haben
Prof. Dr.-Ing. habil. Matthias Scherge, Fraunhofer IWM, Freiburg
GfT-Förderpreise
für wissenschaftlichen Nachwuchs
Kategorie 1: Dissertationen oder ähnliche wissenschaftliche Arbeiten
Dr. Benedict Rothammer, FAU Erlangen-Nürnberg
„Amorphe Kohlenstoff schichten zur Erhöhung der Standzeit von Knie-Totalendoprothesen“
Kategorie 2: Diplom-/Master- oder ähnliche Arbeiten
Jonas Betscher, RWTH Aachen, CWD
„Entwicklung und experimentelle Validierung einer auf maschinellem Lernen basierenden Methode für die Echtzeit-Zustandsüberwachung von Gleitlagern mittels akustischer Oberflächenwellen“
Kategorie 3: für Bachelor- oder ähnliche Arbeiten
Gerrit Schnelle, Uni Paderborn
„Modellbildung des Stick-Slip-Effekts in Matlab/Simulink zur Identifikation von Einflussparametern“