Prof. Dr. sc. Alastair Cameron
Herr Prof. Alastair Cameron wurde am 23. September 1917 in Ipswitch bei London geboren. Er starb am 08. Oktober 2000.
Bereits mit 18 Jahren erwarb er am Imperial College seinen BSc und mit 20 Jahren den PhD Doctor.
Ab 1938 war Prof. Cameron am Colloid Science Laboratory in Cambridge tätig und gründete danach den „Advisory Service on Lubrication“. Auf diesem Gebiet führte er eine Schmierstoffvereinheitlichung durch.
Nach Beendigung des zweiten Weltkrieges 1945 baute Prof. Cameron für das Department of Scientific and Industrial Research (DSIR) in London seine Kontakte zu Deutschland aus. Durch seinen persönlichen Einsatz wurde es möglich, dass Wissenschaftler, wie Alwin Walther, Gustav Niemann, Eduard Kuss und Georg Vogelpohl schon bald nach Kriegsende wieder arbeiten konnten.
Von 1949 bis 1953 war Prof. Cameron Leiter der Getriebe- und Lagersektion der Parson and Marine Engineering Turbine Research and Development Association (Pametrada).
1953 begann er seine Arbeit im Mechanical Engineering Department am Imperial College, wo er 30 Jahre tätig blieb. Dort hielt er multidisziplinäre Kurse – auch als Nichtgraduierten-Kurse – über Schmierungsfragen ab, insbesondere über die Grundlagen der Schmierung. Diese wurden später zu Laborübungen ausgebaut. Auf diese Weise bildete Prof. Cameron auf dem Gebiet der Schmierungstechnik einige Tausend Ingenieure und Techniker aus.
1972 wurde er zum Professor am Imperial College London of Lubrication Engineering berufen. Nach seiner Emeritierung im Jahre 1983 war er Director of Cameron-Plint Tribology Ltd. 1969 wurde Prof. Cameron mit dem National Award der American Society of Lubrication Engineers ausgezeichnet.
1973 erhielt er den ScD of the University of Cambridge und den T. Bernard Hall Award (Inst. Mch. Eng.). 1977 folgte dann der Alfred E. Hunt Award. 1983 erhielt er anlässlich seiner Emeritierung die welthöchste Tribologieauszeichnung, die Tribology Gold Medal, als verdiente Anerkennung seiner außergewöhnlichen Leistungen auf dem Gebiet der tribologischen Wissenschaft und Technologie, insbesondere der Schmierstoffforschung, der Ausbildung und deren Förderung.
1987 wurde Prof. Cameron in Koblenz das Georg-Vogelpohl-Ehrenzeichen verliehen als besonderer Dank für seine Verdienste um die Entwicklung von Wissenschaft und Forschung in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg.
Seine Ausbildung als Ingenieur und Chemiker führte zu zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten, die wesentlich dazu beitrugen, die Schmierung von Maschinen und Anlagen zum Bestandteil der Maschinenkonstruktion und die Schmierstoffe zu Konstruktionswerkstoffen werden zu lassen.
Neben etwa 150 Vorträgen, die Prof. Cameron hielt, veröffentlichte er 1966 das Buch „Principles of Lubrication“, eines der am leichtesten verständlichen Bücher auf dem Gebiet der Schmierstoff-Wissenschaft. Hier sind zahlreiche frühere Veröffentlichungen aus den unterschiedlichsten Gebieten zusammengefasst. 1971 erschien sein zweites Standardwerk „Basic Lubrication Theory“, das in der ganzen Welt als Lehrbuch anerkannt ist.