Dipl.-Ing. Eduard M. Laukotka
Eduard Michael Laukotka wurde am 1. Februar 1948 in Bukarest (Rumänien) geboren und wuchs in Kronstadt (Siebenbürgen) auf. Nach dem Abitur begann er im Herbst 1966 mit dem Studium des Allgemeinen Maschinenbaus an der Polytechnischen Hochschule in Kronstadt. 1970 übersiedelte die Familie in die Bundesrepublik, wo er sein Studium an der TH München fortsetzte und im Herbst 1973 mit der Diplomprüfung abschloss. Das Studium in München finanzierte er sich als technischer Zeichner bei der Firma Hermann Heuss GmbH & Co. KG, Maschinen- und Seilbahnbau in Geretsried und als Hilfsassistent am Lehrstuhl von Prof. Rodenacker, „Methodisches Konstruieren“, an der TH München.
Sofort nach Beendigung des Studiums begann er im Oktober 1973 eine Tätigkeit als Konstrukteur im Lokomotivbau der Firma MaK Maschinenbau GmbH in Kiel. Neben kleineren Konstruktionen für die MaK Industrielokomotiven-Reihe und dem gerade in Entwicklung befindlichen Dieseltriebwagen der BR 627 der Deutschen Bundesbahn, war hier seine Hauptaufgabe die Entwicklung von Versuchslaufwerken im Rahmen des BMFT-finanzierten Projektes „Erforschung der Grenzen des Rad-Schiene-Systems“, in welchem die Grundlagen für die Entwicklung der ICE-Technik in Deutschland geschaffen wurden.
Am 1. Oktober 1978 trat er als neuer Mitarbeiter im Shell Technischen Dienst in Hamburg an. Bis zum Sommer 1981 war er als technischer Berater der Shell Niederlassung Düsseldorf tätig und betreute die Groß- und Kleinindustrie im Raum Düsseldorf – Wuppertal – Lüdenscheid. Im Sommer 1981 wurde ihm die Verantwortung für die Prüfstände für Industrieschmierstoffe im PAE-Labor der Deutschen Shell AG in Hamburg übertragen. Hier blieb er bis zu seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben im Jahre 2006.
Während seiner mehr als 20-jährigen Tätigkeit als Leiter des Prüfstandbereiches baute er diesen zu einem modernen und vielseitigen Getriebeschmierstoff-Testzentrum aus, ohne jedoch die tribologische Prüfung der anderen Schmierstoffe aus den Augen zu verlieren. Vom ersten Jahr im PAE-Labor an engagierte er sich stark in der Weiterentwicklung und der Normung von tribologischen Prüfständen und Prüfmethoden sowie Anforderungsnormen und Spezifikationen für Schmierstoffe beim FAM, NAM und CEC. Auch die tribologische Weiterbildung des Schmierstoff-Personals hausintern und extern war ihm wichtig. Eduard Laukotka war von Anfang an regelmäßig als Vortragender auf Lehrgängen der Technischen Akademie Esslingen (TAE), am Haus der Technik in Essen, an Veranstaltungen der Gesellschaft für Tribologie (GfT), an der UNITI-Tagung in Hohenheim und an vielen anderen tribotechnischen Tagungen im In- und Ausland aktiv. Er beteiligte sich an mehreren Fachbüchern und technischen Richtlinien und veröffentlichte Artikel zur Getriebeschmierung in verschiedenen Fachblättern. Die Probleme um die Graufleckigkeit von Zahnradgetrieben, die Schmierung von Schneckengetrieben und der sinnvolle Einsatz von synthetischen Schmierstoffen bildeten einen Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Ein weiterer Schwerpunkt war die tribologische Schulung von Maschinenbaustudenten, für die er jährlich schmierstoffbezogene Praktika und Studienarbeiten im Prüfstandbereich des PAE-Labors anbot. Als tribologischer Berater hat er zahllose Forschungsarbeiten der DGMK, FVA und DFG und Themen für Studienarbeiten und Dissertationen an vielen Technischen Universitäten Deutschlands angeregt und begleitet und ist bis heute in den Maschinenelemente-Vorlesungen der TU Hamburg-Harburg und der Leibnitz-Universität Hannover mit Schmierstoffthemen aktiv.
Wenn sich Eduard Laukotka nicht gerade mit tribologischen Themen befasst, widmet er sich der Ausbildung und dem Training von Pferden und Pferdegespannen und ihren Fahrern oder ist als Turnierrichter für Pferdegespann-Wettbewerbe unterwegs.
Im Jahr 2012 wurde Herrn Laukotka das Georg-Vogelpohl-Ehrenzeichen der GfT verliehen.