Preisträger des Georg-Vogelpohl-Ehrenzeichens 2001

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Dipl.-Ing. Dr. techn. habil., Univ.-Prof. Friedrich Franek

Prof. Franek wurde am 09.10.1949 in St. Pölten, Niederösterreich, geboren.

Nach der Reifeprüfung am Realgymnasium St. Pölten absolvierte F. Franek das Diplomstudium in der Fachrichtung Allgemeiner Maschinenbau an der Technischen Universität Wien. Bereits während der letzten Semester seines Studiums wurde Franek wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Feinwerktechnik, TU Wien, wo er sich zunächst medizintechnischen Aufgaben widmete, sehr früh jedoch von H. Detter (Professor an der TU Wien) zur Tribologie gebracht wurde.

Nach der Promotion zum Doktor der technischen Wissenschaften (1981) habilitierte sich F. Franek für das Fachgebiet „Feinwerktechnik mit besonderer Berücksichtigung der Tribologie“ (1984). Ab 1983 war Franek mit der vertretungsweisen Leitung des Institutes für Feinwerktechnik, TU Wien, beauftragt und wurde 1985 zum Leiter der Abteilung für Tribologie an diesem Institut bestellt. In den Jahren 1976 bis 1988 engagierte sich F. Franek zunächst als Gesellschafter, ab 1980 auch als Geschäftsführer der Firma Tribotechnik Forschungsges.m.b.H., Wien (Forschung, Entwicklung und Beratung auf den Gebieten Maschinenbau, Feinwerktechnik und Elektrotechnik).

Mit Januar 1999 übernahm F. Franek die Leitung des Institutes für Feinwerktechnik (später Institut für Mikro- und Feinwerktechnik). Im Februar 2003 nahm Franek für etwa 4 Jahre einen Sonderurlaub von der TU Wien, um mit seinem damaligen Mitarbeiter Andreas Pauschitz das Österreichische Kompetenzzentrum für Tribologie, die von einem von Franek und Pauschitz initiierten Konsortium als AC²T research GmbH privatwirtschaftlich gegründete und geführte Forschungsinstitution in Wiener Neustadt (45 km südlich von Wien), aufzubauen. Mit Beendigung des Karenzurlaubes (Herbst 2006) wurde Franek dem im Jahre 2004 neugegründeten Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme zugeordnet, an dem er schon ab 2004 die Stellvertretende Leitung der Abteilung Mikrosystemtechnik übernommen hatte.

In den Jahren 2002 bis 2005 war Franek überdies Administrativer und Wissenschaftlich-technischer Leiter des Ludwig-Boltzmann-Institutes für Hüftendoprothetik und orthopädische Implantologie in Wien.

Sehr früh engagierte sich Franek in der von H. Detter 1976 gegründeten Österreichischen Tribologischen Gesellschaft (ÖTG), wurde zunächst deren Generalsekretär und später deren Vorsitzender. Unter Franeks Leitung wurden die ÖTG-Symposien (Fachtagungen jährlich im Herbst) zur ständigen, mittlerweile traditionellen und international orientierten Einrichtung. Als Kommunikationsplattform der Tribologie sind diese Symposien nicht mehr nur auf die österreichische Bundeshauptstadt Wien konzentriert, sondern werden mit wechselnden Standorten in ganz Österreich und zum Teil mit englischsprachigen Sessions veranstaltet.

Die auf Öffentlichkeitsarbeit fokussierte Aufbauarbeit Franeks im Rahmen der ÖTG ermöglichte in Wien im Jahre 2001 die Durchführung des 2. Tribologie-Weltkongresses, den er als Chairman leitete. Franek nahm etwa zur gleichen Zeit – in Zusammenarbeit mit A. Pauschitz – die Chancen wahr, im Rahmen der Kompetenzzentren-Initiative („Kplus“) der österreichischen Bundesregierung die Gründung eines „Österreichischen Kompetenzzentrums für Tribologie“ vorzuschlagen. Auf Basis der erfolgreichen Bewerbung konnte dieses Zentrum im Juli 2002 gegründet werden und – nach Verlagerung der operativen Tribologie-Aktivitäten der ÖTG bzw. des Institutes für Mikro- und Feinwerktechnik aus Wien – im Herbst 2002 im Technologie- und Forschungszentrum Wiener Neustadt den Betrieb aufnehmen. AC²T ist nunmehr (2010) als „COMET-K2-Exzellenzzentrum“ mit mehr als 80 MitarbeiterInnen tätig.

F. Franek verstand sich in seiner beruflichen Laufbahn im Wesentlichen als Ingenieur und Konstrukteur. Aus diesem Wissens- und Erfahrungsschatz war er, v.a. als Angehöriger der TU Wien, einige Jahre auch als Lektor an der Fachhochschule Wiener Neustadt), als akademischer Lehrer – seit 2002 „Universitätsprofessor“ – tätig und betreute zahlreiche Diplomarbeiten und insgesamt 22 Dissertationen. Die Wissensvermittlung in der Tribologie spiegelt sich auch in einer umfangreichen Publikations- und Vortragstätigkeit (u. a. 15 Buchbeiträge, 33 Buchherausgaben, 55 Zeit­schriftenbeiträge und zahlreiche Beiträge in Tagungsbänden) wieder.

Seine derzeitigen Funktionen sind:

  • Wissenschaftlicher Leiter, Geschäftsführer und Gesellschafter der AC²T research GmbH (Exzellenz­zentrum für Tribologie), Wiener Neustadt, (seit 2002);
  • Stellvertretender Leiter der Abteilung Mikrosystemtechnik, Institut für Sensor- und Aktuatorsysteme, Technische Universität Wien, (seit 2004);
  • Präsident der Österreichischen Tribologischen Gesellschaft, Wien, (seit 1986).

Für sein berufliches Schaffen wurde F. Franek mit dem Berufstitel „Außerordentlicher Universitätsprofessor“ (1992), mit dem Georg-Vogelpohl-Ehrenzeichen (2001) und mit dem österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1.Klasse (2002) ausgezeichnet.

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